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FOCUS  (-Online) 17.03.07

Abtreibung

Ärzte fordern Verbot für Geschlechtstest

Eine frühe Bestimmung des Geschlechts könnte dazu führen, dass unerwünschte Föten abgetrieben werden. Davor warnen Mediziner im FOCU-Gespräch.

Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik (GfH) wendet sich massiv gegen einen neuartigen Test, der Abtreibungen aufgrund des Geschlechts ungeborener Kinder ermöglicht. Der GfH-Vorsitzende Peter Propping sagte gegenüber dem FOCUS: „Der Gesetzgeber muss das Verfahren verbieten, wir haben große Sorge vor Missbrauch.“

Mit dem Test des Unternehmens Plasmagen können Eltern schon ab der achten Schwangerschaftswoche feststellen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen erwarten, also noch während des durch die Fristenregelung abgesteckten Zeitraums. Zudem ist das Verfahren sehr einfach, denn es beruht auf einem hochempfindlichen Nachweis kindlicher Y-Chromosomen im mütterlichen Blut.

Wolfram Henn vom Ethikrat der GfH kritisierte: „Das Angebot kann eine Hintertür zur kriminellen blutigen pränatalen Geschlechtsselektion in Deutschland darstellen.“ Die Ärzte geben daneben zu bedenken, dass der Geschlechtstest in Ländern wie Indien oder China auf rege Nachfrage treffen könnte. Dort werden gezielt weibliche Embryos abgetrieben.

 

 

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