Zeugnis:

Warum ich aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten bin!

Gekürzter Brief eines 17-jährigen Mädchens an ihre Eltern.

05.03.06

Liebe Mama und lieber Papa

Diesen Brief schreibe ich euch nicht, weil ich euch folgendes nicht ins Gesicht sagen kann. In einem Brief kann man sich einfach besser und geordneter ausdrücken und ich komme hierbei zu Wort.

Wie ihr nun schon lange feststellen konntet, hat sich vieles in meinem Leben verändert: mein Gottesbild, mein Verhalten und meine Einstellungen zu der Welt, den Menschen, ... .

Den Rat, den ihr mir gegeben habt, bezüglich meines Kirchenaustritts, habe ich mir zu Herzen genommen und mir die evangelische Kirche genauer unter die Lupe genommen (Gottesdienste erlebt, Bücher gelesen). Dadurch wurde mein Entschluss nur bekräftigt.

Ich bin aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten.

Meine Gründe:

1.   Die Ökumene: Der Zusammenschluss mit der katholischen Kirche und den vielen andern (Frei-)Kirchen ist absolut falsch, denn dass die katholische Kirche etwas Falsches lehrt, ist dir, Papa,  ja auch klar (Papst, Marienanbetung, Beichte, das Abendmahl, die Eucharistie, ...).

Dass es auch so viele verschiedene Meinungen gibt, die jeder zu tolerieren hat, kann nicht sein, denn die Bibel gibt uns eine klare Linie, die keine Abweichungen zulässt. Da gibt es kein: „Als Hilfsmittel für seinen Glauben hat der halt Heilige.“ Für jeden Menschen gelten die Gebote Gottes (Pred. 12,13) und nur auf Jesus Christus ist unser Glaube und Leben gebaut und er ist der einzige Weg und die Wahrheit und das Leben und keiner kommt zu Gott außer durch ihn.

2.   Die Lehre der evangelischen Kirche: Sie ist verwässert! Hier viele Beispiele:

· Es ist nur die Rede von Gottes Liebe, Barmherzigkeit, Gnade, Treue und dass Jesus Christus für unsere Sünden gestorben ist und uns so liebt, wie wir sind. Das ist nicht nur verwässert, sondern das ist ein anderer Jesus, der gepredigt wird! Es ist nicht die Rede von Buße, Nachfolge, Verleugnung der eigenen Person, Heiligung, Unbefleckthalten von den bösen Werken und Lüsten der Welt.

· „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Matt 7, 16) Schaut euch doch die heutigen „Christen“ und die geistlichen Leiter an! Sind sie zu unterscheiden von den Gottlosen? Nein, denn ihre Treffen und Freizeiten sind zu vergleichen mit denen der Kleintierzüchter, Skifahrern, Keglern, ... . Der einzige Unterschied liegt beim Rahmen: ein christlicher Spruch, eine Andacht, der eh niemand richtig zuhört und keine großartigen Ausschweifungen. Im Großen und Ganzen anständige Leute. Solche Heuchler! Sollen sie doch zugeben, dass sie Gott nicht von ganzem Herzen lieben und sich selbst betrügen. Sonntags sind sie „Christen“ und an ihrem Ernst und Eifer, den sie nicht für Gottes Wort, Gebete und Bekennen vor den Menschen haben, sieht man, wie sie Gott nicht lieben, ehren, gehorchen und verherrlichen.

· Die Bibelübersetzung, die ich zur Konfirmation bekommen habe, ist sehr schlecht. An bestimmten Stellen kann man herausfinden, ob eine Bibel dem Urtext entspricht oder ob sie falsch ausgelegt wird, z.B.:

-         2. Kor. 4,16
Elberfelder:       innere Mensch wird von Tag zu Tag erneuert
Gute Nachricht: das Leben erneuert sich jeden Tag

-         1. Kor. 12,13
Elberfelder:       Denn auch in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden
Gute Nachricht: sind in der Taufe durch denselben Geist in den einen Leib eingegliedert worden
                         = durch die Taufe ist man wiedergeboren

-         Röm. 8,1
Schlachter:         So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind,                               die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. 
Gute Nachricht: vor dem Gericht Gottes gibt es also keine Verurteilung mehr für die, die mit Jesus                         Christus verbunden sind.
                         = der Rest wurde einfach weggelassen und ignoriert, obwohl dies lebenswichtige                             Bedingungen sind

-         Heb. 12,14
Elberfelder:          Jagt dem Frieden mit allen nach und der Heiligung, ohne die niemand den                                     Herrn schauen wird
Hoffnung für alle: Setzt alles daran, mit jedem Menschen Frieden zu führen, das Gott gefällt.                                     Sonst werdet ihr den Herrn niemals sehen.
                             = notwendige Heiligung wird oberflächlich mit „guten Leben“ ersetzt

-         Phil. 2,5
Elberfelder:           Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus
Hoffnung für alle: Orientiert euch an Jesus Christus.

Hier nur einige Beispiele, die zeigen, dass den Jugendlichen Bibelübersetzungen verkauft werden- die den Ernst und die Wichtigkeit der Worte Gottes untergraben.

· Die Kirche passt sich der Welt an. Um Jugendlichen das Evangelium schmackhafter zu machen, lockt die Kirche mit weltlichen Mitteln (Lektüren, Musik, Partys, Freizeiten, bei denen Geistliches nicht im Mittelpunkt steht, Gottesdienste mit kostenlosem Essen, ...). So werden den Jugendlichen falsche Vorstellung von Christsein und Jesus gegeben.

Sie leben dasselbe Leben, wie alle anderen Jugendlichen, nur sind ihre CDs von „christlichen“ Rockbands, auf ihren Postern stehen nette Bibelverse, sie gehen nicht ins Jugendhaus, sondern in den Jugendkreis (wie absolut lau es dort zugeht, brauche ich euch wohl nicht mehr zu erzählen) und auf ihren bauchfreien, hautengen T-Shirts steht „I love JESUS“. Auch ich hielt dies für ein Gott wohlgefälliges Leben.

· Es wird alles toleriert. Homosexuelle werden getraut und jeden, der sich Christ nennt, muss man als solchen ansehen, auch wenn man klar erkennt, dass er noch keine Buße getan hat und Jesus Christus nicht klar nachfolgt.

· Die Feste, die in die evangelische Kirche gefeiert werden, sind heidnisch und nicht biblisch. Z. B. alles was mit Weihnachten zu tun hat, hat ursprünglich eine Wurzel im babylonischen Götzendienst. Man machte einfach aus einem heidnischen ein christliches Fest. Ebenfalls steht das Wort Weihnachten nicht in der Bibel und es wird auch nicht gesagt, dass wir den Geburtstag Jesu Christi feiern sollen. (siehe: beigefügtes Infomaterial über Weihnachten)

Jeder echte Nachfolger Christi kann sich jeden Tag über die Geburt Jesu, die Sühnung am Kreuz und die Auferstehung freuen.

Ich kann somit kein Mitglied der evangelischen Landeskirche mehr sein, denn damit unterstütze ich ihre Lehre und somit indirekt auch die katholische Kirche.

Meine Entscheidung habe ich nicht aus Rebellion gegenüber euch getroffen, sondern aus Gewissensgründen gegenüber Gott, dem man mehr gehorchen muss, als den Menschen. Ebenso wurde ich nicht von Mike oder anderen Glaubensgeschwistern dazu genötigt. Der Austritt war und ist mein eigener, freie Wille und ich bin euch dankbar, dass ihr mir den Freiraum lasst mich selbst zu entscheiden und die daraus folgenden Konsequenzen zu tragen.

Ich möchte mit meinem ganzen Herzen, meinem ganzen Verstand, meiner ganzen Seele und meinem ganzen Sein den wahren Herrn Jesus Christus lieben, ihm nachfolgen, gehorchen und dienen.

Ich möchte von seinem Wort, der Bibel, lernen und dies den Menschen weitergeben.

Ich möchte die Menschen vor ihrer eigenen Weisheit und den Irrlehren warnen und ihnen die Botschaft Gottes geben: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen. Kehrt um von euren fleischlichen Wegen und erkennt, dass Jesus Christus der HERR ist, der sich für all eure Sünden geopfert hat. Er wird bald wiederkommen und die Welt richten. Seid bereit. Halleluja!

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